DG - Geografien des Unsichtbaren - Poetik der Skizze


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Proömion - Geografien des Unsichtbaren

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Geografien des Unsichtbaren

Meine Texte – und weitgehend auch meine Filme – sind topografische Erkundungen innerer Territorien, verborgener Orte jenseits physikalischer Landschaften. Es sind „Geografien des Unsichtbaren“, Protokolle einer Spurensicherung an der Grenze von Wirklichkeit und Mythos, Realität und Fiktion. Wie meine geografischen Reisen öffnen sie Wege – tastend, suchend – und erzählen Geschichten aus dem Off der Seele.


Meine Texte – und ebenso meine Filme – sind keine bloßen Narrationen.
Sie sind Karten. Skizzen innerer Räume. Expeditionen in unbekanntes Gelände, das weder auf Weltkarten noch in Stadtplänen verzeichnet ist.

Ich kartiere keine Landschaften im äußeren Sinn, keine Inselwelten, Küsten, Täler oder Städte.
Was ich erkunde, sind die zerklüfteten Räume des Selbst – Übergangszonen zwischen Gedanken und Gefühlen, Zwischenräume aus Erinnerung und Projektion.
Man könnte sagen: Ich zeichne Landkarten des Unsichtbaren.

Jede Zeile, jede Einstellung, jede Notiz ist eine Spur – wie Fußabdrücke im Sand einer Erinnerung, wie Wegmarken im Nebel eines noch ungedachten Gedankens.
Und wie auf Reisen öffnen sich manchmal überraschend Pfade: durch ein Fragment, durch einen plötzlichen Satz, durch das Licht, das sich auf eine Idee legt.

Diese Wege sind oft verschlungen, zersplittert, manchmal abrupt endend – aber gerade darin liegt ihre Wahrheit. Sie führen nicht linear zum Ziel.
Denn das Ziel ist keine Antwort, sondern eine neue Frage. Keine Ankunft, sondern ein Innehalten.

An der Schwelle von Wirklichkeit und Mythos, von erlebter Realität und erzählter Fiktion beginnt die Spurensicherung.
Hier wird jeder Eindruck zur Evidenz, jeder Riss zur Andeutung eines größeren Zusammenhangs.
Ich sammele Fragmente – Bilder, Sätze, Geräusche –, die wie Indizien aus parallelen Ebenen auftauchen.
Was real ist und was erfunden, lässt sich nicht mehr trennen. Das Sichtbare trägt das Unsichtbare in sich.
In dieser oszillierenden Zone entsteht Bedeutung: nicht fixiert, sondern flüchtig. Poetisch. Offen.

So entsteht aus vielen Notizen, Skizzen und filmischen Splittern eine Topografie des inneren Wandels – eine Kartografie des Umbruchs, die sich im Prozess selbst offenbart.
Nicht als Landkarte der Gewissheit, sondern als poetisches Protokoll der Bewegung.
Ein Echo des Unsichtbaren im Spiegel der äußeren Welt.


Poetik der Skizze


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🌱 Skizzen des Unsichtbaren

Ein methodologisches Werkzeug der Imagination

Was, wenn Kreativität nicht mit einem Bild beginnt –
sondern mit einer Spur?
Nicht mit einer Idee,
sondern mit einem tastenden Zeichen:
einer Linie, einer Bewegung, einem leeren Raum,
in dem etwas anklingt,
das sich noch nicht zeigen will.

Skizzen sind diese ersten, flüchtigen Regungen.
Sie sind die embryonalen Formen der Imagination.
Filmisch oder visuell, gezeichnet oder geschrieben,
aufgezeichnet mit Kamera, Stift, Stimme oder Notiz –
Skizzen sind die elementaren Partikel des schöpferischen Denkens.

Sie sind kein Vorentwurf für das Eigentliche,
sondern das Eigentliche im Zustand des Werdens.
Sie denken nicht in fertigen Strukturen,
sondern in Rhizomen, Keimen, Verästelungen.
In Richtungen, nicht in Definitionen.
In Annäherungen, nicht in Ergebnissen.

Eine Skizze fragt nicht: Was ist es?
Sondern: Was könnte es werden?
Sie öffnet Möglichkeitsräume.
Sie beobachtet, ohne zu fixieren.
Sie entwirft, ohne zu erzwingen.

Gerade in der künstlerischen Arbeit –
im filmischen Denken, in der visuellen Forschung –
können Skizzen zu einer Methode werden:
ein Werkzeug, das das Unsichtbare berührt,
ohne es sofort zu benennen.
Ein Interface zur Intuition.
Ein Echo, das der Imagination eine Form anbietet,
die sich immer wieder neu erfindet.

Skizzen sind poetische Sensoren.
Sie nehmen das Ungewisse ernst.
Sie machen sichtbar, was sich nicht zeigen will –
noch nicht.

In einer Zeit,
in der alles auf Sichtbarkeit, Resultat und Formatierung drängt,
sind Skizzen eine stille Revolte:
ein Rückzug ins Offene.
Ein Raum, in dem das Denken atmen darf,
und das Bild noch träumt.



✍️ Poetik der Skizze · Teil 1

Die Kunst, nicht zu wissen – Skizzieren als Methode

„Eine Skizze ist eine Idee, die noch im Fluss ist.“
– T. Yemenis

Skizzieren ist nicht Vorarbeit.
Es ist Arbeit im Schwebezustand.
Eine Form des Sehens, die sich noch nicht entscheiden will –
aber bereits verbunden ist mit dem, was kommt.

In der Skizze liegt die erste Berührung.
Nicht mit dem Werk, sondern mit dem Prozess.
Nicht mit dem Sichtbaren, sondern mit dem,
was sich zeigen will – vielleicht.
Oder was nur im Modus der Skizze sichtbar bleibt.


🎥 Was ist eine filmische Skizze?

Eine filmische Skizze ist ein Aufzeichnen im Vorübergehen,
ein Flüstern mit Licht, ein Hinsehen ohne Absicht.
Sie entsteht oft im falschen Moment –
wenn die Kamera nicht bereit ist,
aber der Blick wach.

Sie kann ein 3-Sekunden-Shot sein,
ein ungeschnittener Moment,
eine verwackelte Aufnahme,
ein Geräusch, eine Stimme, ein Schatten.
Sie ist Fragment und Versprechen zugleich.
Kein Film – aber ein Filmkeim.


✏️ Skizzen sind mehr als Zeichnungen

Sie können Zeichnungen sein
aber sie sind vor allem ein Denken mit anderen Mitteln.
Ein Fühlen mit Linien.
Ein Fragen mit Farben.
Ein Ertasten mit Bildern.

In diesem erweiterten Sinne sind Skizzen:


🌿 Warum eine Poetik der Skizze?

Weil die Skizze der Ort ist,
an dem das Unsichtbare zum ersten Mal andockt.
Sie ist Rhizom, nicht Wurzel.
Verbindung, nicht Ziel.
Sensibilität, nicht System.

Sie erlaubt Fehler, Umwege, Verschwommenes.
Und genau darin liegt ihre Kraft:
Sie enthält das ganze Werk in einem Tropfen.
Nicht als Bauplan, sondern als Atmosphäre.


🔧 Skizzieren als Methode: Tools & Haltung

Nicht die Technik entscheidet – sondern die Haltung.
Du kannst mit einem iPhone skizzieren.
Oder mit einem Bleistift auf Butterbrotpapier.
Oder mit deiner Stimme im Diktiergerät.
Wichtig ist: Du bist da.
Wach. Offen. Neugierig. Fragend.

Die Skizze fragt nicht:

Was soll daraus werden?

Sondern:

Was spricht mich jetzt an – leise, aber deutlich?


📚 Vorschau auf die nächsten Folgen:

🪶 Teil 2Skizzieren mit Licht: Filmische Miniaturen und visuelle Notizen
🗺 Teil 3Die Karte im Nebel: Skizzen als Geografie des Inneren
🎨 Teil 4Zeichnen ohne Ziel: Analoge Linien als Denkform
📽 Teil 5Skizzenhafte Filme: Fragmente, Loops, Nicht-Narrationen
📖 Teil 6Skizzen lesen: Wie man vorläufige Formen ernst nimmt
💭 Teil 7Skizzen als Lebensform: Ein Manifest des Unfertigen


🌀 Call to action:

Beginne zu skizzieren. Nicht für ein Ziel. Nicht für ein Werk.
Nur um dich zu hören.
Nur um das Unsichtbare einzuladen.
Nur um dem Anfang einen Raum zu geben.

WRITE MORE. FILM LESS. SEE DIFFERENTLY.


🌀 Miniaturen (Rhizome - Skizzen - Notate )

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Diese Serie versammelt lose verbundene Miniaturen – Rhizome, Skizzen, Notate –, die meine ursprüngliche Poetik der Skizze weiterdenken.

Es geht nicht um ein lineares System, sondern um ein wachsendes Feld: ein Netz aus Ideen, Gedanken, Fragmenten, visuellen Momenten.
Ein Schreiben, das sich rhizomatisch verzweigt – ohne Zentrum, ohne Anfang, ohne Ende.

Die Form ist offen.
Die Nummerierung arbiträr.
Die Begriffe durchlässig: Rhizom, Notat, Seed Note – keine Kategorien, sondern atmosphärische Marker.

Jeder Eintrag ist ein tastender Versuch:
eine Spurensicherung des Unsichtbaren,
ein Aufleuchten im Nebel,
ein Echo des Noch-nicht-Gesagten.


🌀 Rhizom #09: Wie das Unsichtbare im Bild spricht
🌱 Seed Note: A filmic trace of the ungraspable
📓 Notat vom 15. Juni: Kamera als Echo-Raum


🌀 Was ist eine filmische Notiz?

Eine filmische Notiz ist kein Mini-Film.
Sie ist kein Teaser und kein Moodboard.
Sie ist Rohform. Gedächtnisfläche. Ein Fragment, das denkt.
Sie trägt Spuren in sich – von etwas, das noch nicht Bild geworden ist.

Sie verdichtet einen Moment, aber nicht um ihn festzuhalten –
sondern um ihn später wieder freizusetzen.
Wie ein Archiv aus Licht, Bewegung und Erinnerung.

Die filmische Notiz kennt keine Dramaturgie.
Sie kennt nur Dringlichkeit.
Sie entsteht nicht aus Planung – sondern aus Reaktion.
Ein Blick, eingefangen nicht als Pose, sondern als Impuls.
Ein Geräusch, das hängenbleibt.
Ein Ausschnitt, der sich dem Zugriff entzieht,
aber dennoch spricht.


🛠 Wie realisiert man eine filmische Notiz?

Nicht die Kamera entscheidet, sondern die Haltung.
Ob Cinema-Kamera oder Handy, analoger Film, Skizze oder Textnotiz:
Wichtig ist die Präsenz.
Der Moment, in dem man auf etwas stößt – und nicht daran vorbeigeht.

Man kann eine filmische Notiz mit einem 50.000-Euro-Rig drehen –
und trotzdem nichts notieren.
Oder man zieht mit weichem Bleistift eine Linie über Papier,
und sie enthält mehr Bewegung als ein ganzer Take.
Oder man schreibt eine Zeile ins Notizbuch –
und sie wird zu einem Bild, das später alles trägt.

Die Notiz ist kein Tool.
Sie ist ein Modus:
ein sensibler Zustand zwischen Wahrnehmung und Aufzeichnung.
Ein Vorlauf des Sehens.
Ein Echo, das seiner Form noch nicht sicher ist.

🌀 Wie spricht das Unsichtbare im Bild?

Das Unsichtbare im Bild spricht nicht mit Worten.
Es flüstert in Rhythmen, in Lücken, in Stille.
Es ist das, was zwischen zwei Schnitten bleibt.
Oder das, was im Off widerhallt.

Das Unsichtbare ist keine Leerstelle –
es ist Präsenz ohne Form.
Ein Gefühl, das aufsteigt wie Nebel.
Ein Schatten, der die Komposition berührt.

Im Bild spricht das Unsichtbare über das, was nicht gezeigt wird.
Über das, was entzogen, vergessen, ungesagt bleibt.
Es spricht durch ein Gesicht, das sich abwendet.
Durch ein Licht, das zu früh verlischt.
Durch eine Bewegung, die ins Off geht.

Wer das Unsichtbare sehen will,
muss sich selbst dem Bild entziehen.
Muss mit innerem Blick sehen.

Denn:
Das Sichtbare ist nur die Oberfläche der Erinnerung.
Das Unsichtbare – ist ihre Stimme.

🌀 Poetics of the Invisible

An Imaginary Ontology of Texts

What is a text?

For me, it's not a finished structure.
Not a system with edges, rules, or conclusions.
It’s a path. A trace.
A tentative step into unknown terrain.

Texts are not maps, but movements.
Not geography, but gesture.
They lead through fog, across imagined thresholds, along lines of fracture.
Sometimes they vanish.
Sometimes they flare up—like sudden landmarks on the horizon of thought.

I write the way I travel:
not to arrive, but to follow traces, to sense directions.
My sentences are not statements.
They are gestures.
They map what escapes definition:
memory, projection, the fragile, the unfinished, the invisible.

My texts are protocols of poetic detection—
not forensic, but intuitive.
They try to echo the hidden places of the self.
To sketch a map that shifts as you read it.
A geography of the interior that refuses location—
yet offers orientation:
in uncertainty, in transition, in the not-yet-said.

And maybe, just maybe, texts are the opposite of possession.
They are what can only be touched when you let go.


✍️ WRITE MORE.

Write not to explain—
but to evoke.
To wander.
To become.

Because a text is not a product.
It’s a process of becoming.
A place where something appears and disappears at once.

This is the poetics of the invisible.
The ontology of the open trace.

Now—
write more.


🌀 Poetik des Unsichtbaren

Eine imaginäre Ontologie der Texte

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Was ist ein Text?

Für mich: kein fertiges Gebäude, kein abgeschlossenes System.
Sondern ein Pfad. Eine Spur. Ein tastender Schritt in unbekanntes Gelände.
Texte sind Wege – nicht im topografischen, sondern im inneren Sinn.
Sie führen durch Nebel, über gedachte Schwellen, entlang von Bruchlinien.
Manchmal verlieren sie sich, manchmal leuchten sie plötzlich auf wie ein Orientierungspunkt am Horizont des Denkens.

Ich schreibe, wie ich reise: nicht um anzukommen, sondern um Spuren zu folgen, Richtungen zu erahnen.
Meine Sätze sind keine Aussagen – sie sind Bewegungen.
Sie kartieren das, was sich entzieht: Erinnerungen, Projektionen, das Offene, das Fragile, das Unsichtbare.
Sie lauschen den Zwischenräumen, den Randzonen zwischen Fiktion und Realität, Mythos und Gegenwart.

Meine Texte sind Protokolle einer Spurensicherung – aber keiner polizeilichen, sondern einer poetischen.
Sie versuchen, den verborgenen Orten des Selbst ein Echo zu geben.
Eine Karte zu zeichnen, die sich beim Lesen verändert.
Eine Geografie des Inneren, die sich nicht verorten lässt, aber dennoch Orientierung bietet:
im Ungewissen, im Übergang, im Noch-nicht-Gesagten.

Vielleicht, so denke ich manchmal, sind Texte das Gegenteil von Besitz.
Sie sind das, was man nur berühren kann, wenn man loslässt.


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🎞 Texte & Filme sind keine bloßen Beschreibungen – sie sind Skizzen innerer Territorien.
Expeditionen durch Erinnerung, Mythos & Projektion.
Sie kartieren das Unsichtbare.
🧭 Eine Poetik der Spur.
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🌀 Zwischen Licht und Fragment, zwischen Satz und Skizze:
Jede filmische Notiz ist ein Fußabdruck im Sand der Erinnerung.
Keine Karte der Gewissheit – sondern ein poetisches Protokoll der Verwandlungen.
#AStoryIsAJourney #Poetik #GeographiesOfTheUnseen
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📓 Was, wenn das Ziel einer Geschichte nicht Ankunft, sondern Innehalten ist?
Meine Skizzen führen durch das Off der Seele – tastend, fragmentarisch, offen.
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References